Sexualität

Ein bisschen Geschichte

Im 19. Jahrhundert wurde uns Frauen noch abgesprochen ein sexuelles Wesen zu sein, also wir hatten nach der Meinung der Männer keine Sexualität. Angeblich waren Frauen nicht in der Lage einen Orgasmus zu haben. Die Folgen daraus waren verheerend, wir wurden als Hysterisch abgestempelt und um dies zu heilen wurden uns die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt. Dies beruhte alles auf Annahmen von männlichen Ärzten und Wissenschaftlern.

Männer haben über die Jahrhunderte hinweg unser Sexualleben bestimmt. Durch Frauen wie Beate Uhse hat sich unsere Sexualität revolutioniert. Sie brachte 1947 die Schrift X heraus in der sie über Verhütungsmethoden aufklärte, 1951 gründete sie ihr Versandhaus. Erst 1962 eröffnete sie ihr erstes „Fachgeschäft für Ehehygiene“. Beate Uhse hat es geschafft dass es nicht mehr heißt:

„Darüber redet man doch nicht!“.

Seit dem sind erst 60 Jahre vergangen und die Männer versuchen immer noch unsere Sexualität zu bestimmen. Es wird Zeit, dass wir uns um unsere eigene Libido kümmern. Heute wissen wir, dass wir ein sexuelles Wesen sind. Es wird Zeit dieses Wissen zu erkunden und auszuleben. Denn nur, wenn wir wissen was wir wollen, könne wir auch unserem Partner vermitteln, wie er uns befriedigen kann.

HSP und Sex ist eine besondere Herausforderung

Hochsensitive Personen haben eine besondere Wahrnehmung und dies macht im Sexualleben keine Ausnahme. Viele HSP sind sehr empathisch, sie fühlen was der andere auch fühlt. Ist der Partner sexuell erregt, nimmt ein HSP das auf und es kann passieren, dass er dann diese Erregung für seine eigene hält. Eine geschulte HSP merkt jedoch schnell, ob diese Erregung vom Partner kommt, oder von sich selbst.

Beim Liebesspiel, wenn man sich berührt und anmacht, dann wird einem warm und die Endorphine steigen hoch. Ein Normal Sensitiver Mensch/Person, kurz NSP, ist dann ganz in seinem eigenen Körper und fühlt wie er immer erregter wird. Das Spiel mit dem Partner regt ja nicht nur den Partner, sondern auch die eigenen Sinne an. Hochsensitive Personen jedoch bekommen diese Schwingungen des Partners auch mit, es ist wie ein Echo, oder wie ein Verstärker der eigenen Gefühle.

Versuchen Sie als HSP nicht dagegen an zu kämpfen. Genießen Sie diese Momente, in denen Ihnen der Körper ihres Partners so viel zu geben hat. Sie haben die Gabe ihre Körper in Einklang zu bringen. Vermutlich ist ihr Geruchssinn in diesem Moment besonders stark ausgeprägt und sie nehmen Ihren Partner noch mehr wahr als sonst.

Das wirklich wundervolle am HS sein ist doch, dass man beim Sex gleich zwei Orgasmen haben kann, den eigenen und den des Partners. Für HSP gibt es da nur einen ganz geringen, bis gar keinen Unterschied zwischen dem Orgasmus des Partners und dem eigenen. Und gibt es etwas schöneres, als einen doppelten Orgasmus geschenkt zu bekommen?

Eine Grundvoraussetzung für eine erfüllte Sexualität ist, dass man seine eigenen Gefühle und Emotionen kennt/erkennt und von denen des Partners differenzieren kann. Hier kommt eines der Hauptthemen für HSP ins Spiel, die Abgrenzung.

Durch das Harmoniebedürfnis einer HSP, kann es auch passieren das diese versucht im Liebesspiel die Bedürfnisse des anderen in den Vordergrund zu stellen und zu erfüllen. Dabei kommt die HSP zu kurz und dies ist auf Dauer sehr unbefriedigend. Häufig kommt dann die Erkenntnis:

„Das kann´s ja nicht gewesen sein!?“

Nein, das ist es nicht gewesen. Jede Frau kann einen Orgasmus haben. Genauso wie jede Frau das Recht auf eine erfüllte Sexualität hat. Hier hilft ein Coaching für Sexualität.